Letztes Jahr stieg die Nachfrage nach neuen Retail-Technologien und "Frictionless Shopping" rasant an, so setzt sich der Trend dieses Jahr weiter fort. Die digitale Akzeptanz bei Kunden wurde durch Corona um mindestens 3 Jahre beschleunigt somit werden reibungslosere Einkaufserlebnisse und eine größere Bandbreite an Vertriebskanälen ermöglicht. Verbraucher treiben die Unternehmen zu Innovationen an und entwickeln sehr viel höhere digitale Erwartungen. Dementsprechend suchen auch Händler nach Möglichkeiten, um ihre Geschäftsprozesse zu beschleunigen und setzen immer mehr digitale Lösungen ein.
Konsumenten verlangen neue Wege, um schnell, einfach und ohne Schlange zu stehen in direkter Umgebung einzukaufen, auch um Menschenansammlungen und körperlichen Kontakt zu vermeiden. Laut einer aktuellen Bitkom-Studie geben fast vier Fünftel (79%) aller Befragten an, mittlerweile lieber kontaktlos oder einem Smart Device zu bezahlen. Auch neue „Grab & Go” und “To-Go"-Formate gewinnen dank Zeitersparnis an Zuspruch. Nicht zuletzt machten sich im ersten Lockdown viele Konsumenten Sorgen um die Verfügbarkeit von Produkten wie z.B. Klopapier oder haltbaren Lebensmitteln. Dies verstärkte auch den Wunsch nach Live-Informationen über Warenverfügbarkeit und einer gesicherte Versorgung rund um die Uhr.
Auf Händlerseite gilt Corona als der größte Beschleuniger des Strukturwandels im Einzelhandel und die Digitalisierung gilt als "Impfstoff" hierfür . Besonders digitale Pioniere, die schon vor der Krise ihre digitale Transformation forciert haben, konnten von den Veränderungen profitieren. So gehen etwa Händler wie Walmart, Otto, Ikea, Hornbach oder Amazon als Sieger aus der Pandemie. Insbesondere durch den Lockdown sind Händler auf schnell implementierbare, digitale Lösungen angewiesen, um sich an veränderte Kundenbedürfnisse und an die Markt-Umstände anzupassen. Infolgedessen verkaufen jetzt zwei Drittel aller Handelsunternehmen in Deutschland ihre Produkte nicht mehr nur stationär, sondern auch online und durch neue Omnichannel-Kanäle.
Nehmen wir nun die Top 5 Trends im Retail Technology Bereich unter die Lupe.
1. Self-Checkout
Viele Händler wechseln nach und nach zu Self-Checkouts, wo Kunden per Self-Scanning und Zahlung an Kartenterminals ihre Einkäufe selbst abschließen können. Dies ermöglicht nicht nur eine schnellere Kaufabwicklung und Reduzierung der Einkaufsschlangen, sondern mindert zudem die Angst vor dem Kontakt zu anderen Menschen. Es eröffnet dem Einzelhandel und seinen Kunden neue Wege für ein effektiveres, stressfreies Einkaufserlebnis.
2. Bargeldlose Zahlung
Getrieben durch Regulatoren und hygienische Bezahlmöglichkeiten geht der Wandel von Bargeld zu Zahlungen per Karte oder virtuellem Geld über. Kontaktlose Zahlungsmethoden per NFC-fähigen Giro- und Kreditkarten sowie Apple Pay und Google Wallet sind in immer mehr Orten vertreten. Vorreiter ist Schweden, wo bereits an vielen Verkaufsstellen kein Bargeld mehr angenommen wird. Bis 2023 plant die schwedische Regierung Bargeld ganz abzuschaffen. Die größten Vorteile der bargeldlosen Zahlung sind die Reduzierung des Verwaltungsaufwand und, dass Verbraucher bei bargeldlosen Zahlungen erwiesenermaßen auch mehr Geld ausgeben. Läuft der Zahlungsvorgang schnell und problemlos, so sind Kunden zufrieden und schöpfen Vertrauen und Zuversicht in das Unternehmen.
3. Click & Collect
Durch die unausweichliche Schließung des stationären Einzelhandels im aktuellen Lockdown sind Händler vermehrt auf das Click & Collect Konzept umgestiegen. Kunden können online ihre Produkte bestellen und nach vereinbartem Termin diese im Geschäft vor Ort abholen. Eine Stufe voraus sind Click & Collect Stationen, die der Versandhändler Amazon z.B. in Italien und Großbritannien aufgestellt hat. Per Eingabe eines Barcodes kann der Kunde innerhalb von 14 Tagen 24/7 seine Bestellung abholen. Dadurch können Unternehmen dem Wunsch der Konsumenten nach einer einfachen, schnellen und gesicherten Versorgung nachgehen.
4. Intelligente Regale
Intelligente Regale, auch bekannt unter dem Fachbegriff “Smart Shelves”, sind auf dem Weg, den Einzelhandel nach und nach zu revolutionieren. In verschiedenen Bereichen der Sortimentsgestaltung, Produktpräsentation und Inventur-Verfügbarkeit können durch den Einsatz von Cloud Systemen, Machine Learning und Computer Vision die Steuerung und Verwaltung jeglicher Geschäftsprozesse optimiert werden. Die Regal-Lösungen registrieren etwa die Entnahme von Produkten, überwachen Warenbestände, Position und Auffüllprozesse in Echtzeit. Bestandslücken können dadurch frühzeitig erkannt und automatisch nachbestellt werden. So verringert man ebenso zeitintensive Marktkontrollen, bei denen Mitarbeiter den Warenbestand manuell prüfen, fehlende Produkte zählen und Preise manuell ändern müssen.
5. Unattended Micro-Stores
Eine Erweiterung der Vending Automaten bieten autonome Micro-Stores und Micro-Markets, die die Vorteile der intelligenten Regale sowie des automatischen Check-Outs vereinen. Diese Mini-Supermärkte sind rund um die Uhr geöffnet, um Verbraucher in unmittelbarer Nähe bis spät in die Nacht mit Produkten des täglichen Bedarfs zu versorgen. Sowohl in Büros als auch in Hotels, Wohnhäuser und öffentlich zugänglichen Gebäuden, wo Menschen verkehren, entwickeln sich Micro-Markets und Smart-Kiosks zu einem bedeutsamen neuen Kanal für die Verpflegung und Versorgung der Bevölkerung. Mit minimalem Personal- und Kostenaufwand können diese Micro-Store-Formate somit Händlern dabei verhelfen, neue Verkaufskanäle zu sichern und das Angebot direkt bis zum Kunden zu erweitern.
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