
Seit Beginn der Pandemie im Jahre 2020, verzeichneten Facility-Management Unternehmen erstmals einen Umsatzrückgang von 2,2% (Facility Management). In vergangenen Wirtschaftskrisen, wie der Finanzkrise in 2008 und der Eurokrise in 2013, zeigte sich lediglich ein leicht abgeschwächtes Wachstum. Zu den Gründen der Umsatzeinbußen gehört unter anderem die geringe Nachfrage nach Catering-Services, welche durch die Schließung von Einrichtungen, der vermehrten Homeoffice-Nutzung und den Wegfall von Ad-hoc-Aufträgen, zu begründen ist. Sicherheitsdienstleistungen und Anpassungen der Gebäudetechnik führten ebenso zu einem Umsatzrückgang im Markt.
Allgemein konnte daher festgestellt werden, dass Facility-Management Unternehmen, die einen vermehrten Fokus auf technische Serviceangebote legen, die Krise besser überstanden haben, als Unternehmen, mit einem mehrheitlich infrastrukturellen Serviceangebot (Lünendonk). Innerhalb der EU ist allerdings ein moderates Wachstum zu verzeichnen, da die Ansprüche vieler Menschen an sichere, hygienische Gebäude gestiegen sind und somit auch die Nachfrage nach einem passenden Gebäudemanagement höher ist.
Facility-Management und die Pandemie
Dabei werden die Lösungen und Entwicklungen des Gebäudemanagements stark durch aktuelle Trends beeinflusst. Insbesondere der Personalmangel stellt ein großes Problem dar, welches mittelfristig weiter zunehmen wird. Demnach sind innovative Konzepte für Personal, Digitalisierung und umweltfreundliche Services stark gefragt. Auch wenn Reinigungs- und Sicherheitsservices während der Pandemie in einzelnen Segmenten stärker gefragt sind und die Home-Office-Zeiten auch weiterhin einen großen Stellenwert einnehmen werden, führt die Globalisierung auch weiter zu einer 24h-Wirtschaft. Büroflächen und Gebäude müssen auch weiterhin bewirtschaftet werden. Vornehmlich durch die Etablierung flexibler Arbeitszeiten müssen Services rund um die Uhr angeboten werden können.
Das Bestreben von Organisationen, ihre Produktivität und Rendite zu erhöhen und das Wachstum sowie die Innovation zu fördern, kann durch das Facility- und Immobilienmanagement umgesetzt werden. Dabei verlagert sich auch der Schwerpunkt der Facility-Management-Unternehmen hin zu strategischen, innovativen Lösungen.
Das resultierende Interesse an der Einrichtung intelligenter Gebäude durch IoT-Technologien bietet den Anbietern auf dem Markt neue Möglichkeiten für das IoT-basierte Gebäudemanagement. Der Einsatz von Technik hat bereits seit einigen Jahren den Weg in das Facility-Management gefunden. Viele Vorgänge, wie Fernwartung, Predictive Maintenance oder digitale Fehlererkennung, sind einfacher geworden.
Die emotionale Verbindung von Menschen zu ihrem Arbeitsplatz spielt dabei eine immer größere Rolle. Die gesteigerte Motivation und Produktivität durch ein angenehmes Arbeitsumfeld stehen im engen Zusammenhang mit der Mitarbeiterzufriedenheit und Bindung. Das Anbieten der passenden Serviceleistungen ist damit auch ein wichtiges Anliegen des Arbeitgebers. Große Unternehmen bieten hier beispielsweise kostenlose Verpflegung, Sporteinrichtungen oder auch Beförderungsleistungen.
Catering als Teil des Gebäudemanagements
Auch wenn das Facility- und Immobilienmanagement in einigen Bereichen bereits weiterentwickelt wurde, besteht im Catering Nachholbedarf. Die Verpflegung kann nicht weiter wie vor der Pandemie betrieben werden. Für viele Unternehmen sind Kantinen und Betriebsrestaurant nicht mehr relevant. Der Erholungsprozess wird hier nur schleichend erwartet. Der Umstieg der Management-Unternehmen auf IoT-Technik kann weitaus mehr bewirken, als digitale Fehlererkennung. Im Bereich Catering kann so besonders der Lebensmittelverschwendung vorgebeugt werden. Durch Catering, Restaurants und die Großküche werden aktuell ca. 12 Millionen Tonnen Lebensmittel entsorgt, weshalb eine bedarfsgerechte Planung und effiziente Nutzung einen erheblichen Einfluss auf die Nachhaltigkeit hat.

Ein weitaus wichtiger Aspekt ist hier, dass die neuen Technologien, auch im Food-Bereich bisher unerfahrenen Facility-Management Unternehmen, die Möglichkeit bieten, Catering zu betreiben. Eine einfache Umsetzung wird hier dadurch gewährleistet, dass jeder Betreiber die Lebensmittel bestellen und so einen Micro-Market befüllen kann.
Die Zukunft des Facility-Management
Ein Blick in die Zukunft verrät, dass das Facility-Management einen höheren Stellenwert einnehmen wird. Facility-Manager werden so Teil der Geschäftsleitung. Auch der Mensch selbst wird basierend auf positiven Erfahrungen und Begeisterung der eigenen Mitarbeiter zum Gesamterfolg beitragen. Zuletzt werden alle Prozesse minimalisierter und individualisierter auf die Wünsche der Menschen in den Gebäuden ausgerichtet. Die Bedürfnisbefriedigung dreht sich vollkommen um die Erbringung der gewünschten Services.
Fazit
Die Bedeutung des Facility-Management wurde durch die Corona-Pandemie zunächst gesenkt, doch die aktuellen Entwicklungen und Trends zeigen die Chancen der Branche neu auf. Der Fokus liegt nun besonders auf sicheren, hygienischen Gebäuden. Der Bedarf an innovativen Lösungen liegt jedoch auf dem Catering-Aspekt des Gebäudemanagements. Flexible Services, die individuell an die Wünsche der Kunden anpassbar sind, sind insbesondere im Bereich Ernährung unerlässlich und können durch IoT-Technologien reformiert werden.